2016 hat die Gesellschaft für Fortschritt in Freiheit e.V. mit Schülern einer Oberstufenklasse mit Ihrem Lehrer aus dem Ruhrgebiet an einer Zonenführung im Kernkraftwerk Leibstadt in der Schweiz teilnehmen dürfen.

Für den Verein ist es ein wichtiges Anliegen gewesen, daß interessierte Jugendliche persönlich sich in einem Kernkraftwerk über Kernenergie informieren konnten. Damit erklärt sich auch von selbst, dass diese Schüler in der Lage sind zu erkennen, ob die Berichterstattung über Kernenergie ein Narrative, ein Framing ist oder inhaltlich faktenbasiert ist.

“Die Ausstellung im Informationszentrum des KKW Leibstadt war sehr informativ und das Reaktorprinzip wurde durch Modelle gut veranschaulicht. Besonders interessant war, zu sehen wie viel Steinkohle oder Erdgas gebraucht wird, um die gleiche Menge Strom zu erzeugen, wie mit einer Tonne Uran.

Das Kernkraftwerk hat auf mich einen sehr sicheren Eindruck gemacht, das Umziehen und Passieren der Sicherheitseinrichtungen hat gefühlt länger gedauert, als der eigentliche Rundgang in der Sicherheitszone.

Ich denke die Nuklearenergie ist die Energiequelle der Zukunft und man sollte weiter daran forschen.

Meine Freunde haben interessiert zugehört, als ich ihnen von der Reise erzählte. Die gefestigten Meinungen der meisten Menschen zu diesem Thema konnte ich damit leider nicht verändern. Ich finde es sollten viel mehr Leute eine solche Besichtigung in einem Kernkraftwerk mitmachen, da so ein Besuch zeigt, dass die Nuklearenergie nicht gefährlich ist und man keine Angst vor Radioaktivität haben muss.” Einer der Schüler zum Besuch der Kernkraftwerks Leibstadt/Schweiz

Beschreibung der Reise zum Kernkraftwerk Leibstadt aus der Sicht eines Schülers

Tag 1
Wir, die Schüler, trafen uns morgens mit Herrn Blex am Lippstädter Bahnhof.
Nach 2,5 Stunden Zugfahrt trafen wir uns am Kölner Hauptbahnhof mit Frau Thomas. Nachdem wir ein Gruppenfoto schossen, stiegen wir in den ICE nach Basel Bad.  Nach weiteren 3,5 Stunden im Zug stiegen wir in Basel Bad aus, von wo aus wir mit Bahn und Zug weiter nach Waldshut zum Motel fuhren.
Dort bezogen wir unsere Zimmer, bevor wir uns auf der Terrasse trafen, wo direkt ein Gespräch über das Energiesparen begann. Danach bestellten wir Pizza und  sahen uns das EM-Endspiel an.

Tag 2
Nach dem Frühstück im Motel ging es mit dem Taxi los zum Kernkraftwerk Leibstadt (KKL), wo wir herzlich empfangen wurden.
Die Führung begann mit einem Film über den Fortschritt in der Nukleartechnik. Hiernach wurden wir durch das Infozentrum geführt und über die Grundlagen der Energiegewinnung in einem Kernkraftwerk informiert, z.B. über die Gewinnung von Uran, den Unterschieden in der Menge der Energiegewinnung mit Uran und Kohle, was sehr anschaulich durch Güterzüge dargestellt wurde, und der Entsorgung von Atommüll. Das KKL produziert Strom für 2.000.000 Haushalte.
Nach dem Ende der Führung begaben wir uns in die Cafeteria, wo wir Getränke und Sandwiches bekamen.

Führung
Die eigentliche Führung begann damit, dass wir, in zwei Gruppen aufgeteilt, im Eingang des Kraftwerkes Besucherausweise im Gegenzug zu unseren Ausweisen bekamen, mit denen wir die Sicherheitskontrollen und -durchgänge passieren konnten. Außerdem erhielt jeder einen Geigerzähler.
Sobald wir im Kraftwerk waren, wurden wir, nachdem wir einen Blick in den Kontrollraum werfen konnten, zu den Kabinen geführt, wo wir uns Overalls, T-Shirts und Sicherheitsschuhe anzogen. Nachdem wir auch alle 
unsere Helme aufsetzen (und einem weiteren Foto) konnte es losgehen.

In der Führung wurden uns die verschiedenen Organe des Kraftwerks gezeigt: die Turbinen, der Generator, die Pumpen und natürlich der Reaktor selbst.  In den Reaktorbereich konnte man nur durch eine Schleuse gelangen. Da zu der Zeit keine Revision stattfand, konnte man von dem Reaktor nicht viel sehen. Wir konnten jedoch einen Blick auf die Köpfe der gelagerten Brennstäbe werfen, die unter ca. 13 Meter Wasser gelagert wurden, genauso wie der Deckel, der über dem Reaktor liegt. 
Während der ca. vierwöchigen Revision wird dieser abgenommen und ein 
Teil der Brennelemente ausgetauscht. Darüber hinaus werden Sicherheitsprüfungen und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.

Nach dem Verlassen des Reaktorbereichs wurden alle Personen auf Kontamination geprüft. Dafür stellte sich jeder einzelne auf ein Gerät, in das man seine Hände hielt und so geprüft, ob man kontaminiert war. Dasselbe mussten wir machen, als wir das Kraftwerk verlassen wollten, nachdem wir uns wieder umgezogen hatten und unsere Geigerzähler abgeben mussten. Niemand von uns war kontaminiert. Daraufhin begaben wir uns wieder zum Eingang, wo wir unsere Besucherausweise wieder gegen unsere Ausweise tauschten, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Infozentrum machten.

Dort gab es zuerst etwas zu essen, bevor wir uns im Medienraum einen Vortrag über den Klimawandel im Zusammenhang mit den steigenden CO2-Werten.
Danach führten wir ein Interview mit dem Journalisten Alex Baur von der Weltwoche, der in Fukushima bereits Erfahrungen mit Kernkraft gemacht hat und uns erzählte, die meisten Schäden dort seien durch den Tsunami entstanden, und nicht wie durch die Medien vermittelt durch das Kernkraftwerk. Die Diskussion fuhr fort, bis wir sozusagen aus dem Infozentrum geworfen wurden, weil das Infozentrum dann für Besucher geschlossen wurde.
Vom KKL wurden wir mit dem Taxi direkt ins Zentrum von Waldshut gebracht, wo wir in einem Restaurant zu Abend aßen. Nach dem Essen gingen wir zu Fuß zurück zum Motel, wobei einige von uns, die zu spät los gingen, vom Gewitter überrascht wurden.

Tag 3
Morgens nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zum Bahnhof und fuhren mit den gleichen Zuglinien zurück zum Lippstädter Bahnhof (mit einer Pause in Köln, in der wir uns von Frau Thomas verabschiedeten).

Die Gesellschaft für Fortschritt in Freiheit e.V. hat sich im April 2014 gegründet, um sich entsprechend ihrer Satzung und hinsichtlich ihres Namens die Verbraucher möglichst umfassend und kompetent zu informieren.

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